Über das Projekt
Der Begriff „BeSOS“ repräsentiert die Zielstellung des Projektes:
Die Schaffung eines
Beratungsinstrumentarium zur
Stärkung bzw. Wiederherstellung der beruflichen
Orientierungsfähigkeit von
Schülerinnen und Schülern mit psychischer Belastung.
Das Projekt BeSOS wird im Rahmen der Bund-Land-Vereinbarung zur Schließung der Bildungsketten durchgeführt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und steht unter der Federführung des Sächsischen Ministeriums für Kultus (SMK) in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit.
Die Projektleitung übernimmt die TU Bergakademie Freiberg und setzt es in Kooperation mit der KOWA Leipzig um.
Die Laufzeit ist bis 30. Juni 2025 vorgesehen.
Unsere Ausgangslage
In den letzten Jahren hat sich der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit psychischen Belastungen spürbar erhöht. Dies lässt sich auch statistisch abbilden: Etwa die Hälfte aller Jugendlichen befindet sich heute in einer Situation mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen.
Dies führt in der Regel zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Orientierungsfähigkeit, insbesondere wenn es um noch unbekannte Situationen geht. Eine gezielte Berufs- und Studienorientierung gestaltet sich infolgedessen erheblich schwieriger und kann teilweise sogar unmöglich sein.
Das bestehende Berufsorientierungssystem ist methodisch nicht ausreichend auf diese spezifische Herausforderung vorbereitet. In diesem Zusammenhang setzt das Projekt BeSOS an, um Lehrkräfte und andere Akteure der Berufsorientierung bei der Bewältigung dieser Situation zu unterstützen und dazu beizutragen, die Berufs- und Studienorientierung für betroffene Schülerinnen und Schüler zu verbessern.
Die Ziele von BeSOS
Das primäre Ziel besteht in der Entwicklung einer Handreichung für Lehrkräfte und andere Akteure, die im Freistaat Sachsen Aufgaben im Rahmen der Berufsorientierung (BO) von Schülerinnen und Schülern der
7. bis 10. Klassenstufe übernehmen. Diese Handreichung soll Lehrkräfte befähigen, psychisch belastete Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihre berufliche Orientierungsfähigkeit zu entwickeln oder auch wiederherzustellen.
Im Verlauf des Projekts wird die Handreichung pilotiert, und die Projektergebnisse werden für das Fortbildungssystem sowie den Vorbereitungsdienst bereitgestellt. Zudem strebt das Projekt den Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in andere Bundesländer an.
Was Sie auf dieser Webseite erwartet
Um Sie als Fachkräfte bereits in der Entwicklungsphase von BeSOS aktiv einzubinden, haben wir diese Seite als “gläserne virtuelle Werkstatt” geschaffen. Diese Plattform wird Ihnen tiefgehende Einblicke in unseren Forschungs- und Entwicklungsstand, insbesondere zu Best-Practice Methoden aufzeigen.
Freuen Sie sich auf praxisnahe Fallbeispiele, Interviews mit erfahrenen Pädagoginnen und Pädagogen, multimediale Präsentationen, die speziell auf Ihre Bedürfnisse als Akteure der BO zugeschnitten sind. Die “Gläserne virtuelle Werkstatt” wird nicht nur informieren, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten bereitstellen, aktiv im Projektverlauf an verschiedenen Themen mitzugestalten.
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Das Team
Salha-Soubeida Uslu
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (TU Bergakademie Freiberg)
Als Teil des Teams bei BeSOS bin ich für die Entwicklung und Erprobung von Materialien und Formaten zur Unterstützung traumatisierter (insbesondere geflüchteter) Familien in der Phase der beruflichen Orientierung ihrer Kinder zuständig. Ich bin Wirtschaftsingenieurin und habe in verschiedenen Projekten mit Geflüchteten gearbeitet, sowohl in der Arbeitsmarktintegration als auch in der akademischen Begleitung von geflüchteten Akademikern. Zudem habe ich als Lehrerin für Mathematik und Informatik an Gymnasien und Oberschulen unterrichtet, auch geflüchtete Schüler. Mit meiner leidenschaftlichen Berufung für die Förderung von Integration und der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenslagen kann ich meine praktischen Erfahrungen in diesem Projekt verknüpfen und anwenden. Als offener und herzlicher Mensch liegt es mir besonders am Herzen, anderen zu helfen, ihr Potenzial zu erkennen und zu entfalten. In meiner Arbeit lege ich großen Wert auf Empathie, Unterstützung und praxisorientierte Lösungen.
Isabell Hofmeister
Projektmitarbeiterin BeSOS und Quickstart Sachsen Transfer (KOWA Leipzig)
Ich habe Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Universität Leipzig studiert und im Anschluss verschiedene Bildungs-Projekte für den Verband Sächsischer Bildungsinstitute e.V. koordiniert. Für das Felsenweg-Institut Dresden war ich als Fachreferentin und pädagogische Mitarbeiterin in der Qualifizierung von Fachkräften im Bereich Frühe Hilfen verantwortlich. Ich schloss eine Ausbildung in Systemischer Therapie und Beratung sowie als Heilpraktikerin für Psychotherapie ab. Als Coach und Beraterin für Menschen mit psychischen Belastungen im Bereich der beruflichen (Re)integration konnte ich viele Erfahrungen mit der Förderung von Selbstwirksamkeit sammeln. Aktuell bin ich bei der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KOWA) Leipzig beschäftigt und arbeite daneben als Heilpraktikerin für Psychotherapie. Im Projekt BeSOS interessieren mich besonders der Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen, Schülern, Lehr- und Beratungsfachkräften.
Damian Peikert
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Philosophischer Praktiker (TU Bergakademie Freiberg)
In BeSOS stecken zwei Begriffe und Aufgaben, die mich besonders beschäftigen und interessieren: Beratung und Orientierung. Ich arbeite aus Überzeugung und mit Begeisterung an BeSOS, weil ich sowohl junge Menschen als auch erfahrene Fachkräfte in diesen Herausforderungen unterstützen möchte – insbesondere in stürmischen und unübersichtlichen Zeiten. Als besonders wertvoll und zukunftsweisend empfinde ich den verkörperungstheoretischen Ansatz (Embodiment) von BeSOS. Denn Verkörperung zu verstehen und zu kultivieren hilft, uns mit unseren Gefühlen und Gedanken nicht allein und isoliert zu fühlen. Die gelebte und erfahrbare leibliche Resonanz von Welt und Selbst (Intersubjektivität und Interaffektivität) bildet einen festen Grund für Selbstwirksamkeit, Selbstregulation und Selbstwahrnehmung; real erlebte und belastbare Beziehung und Bezogenheit bilden ein Fundament, auf dem Orientierung ruht und Beratung stattfinden kann. Ich habe Philosophie und Psychologie an den Universitäten Jena, Wien und Heidelberg studiert. Des Weiteren habe ich postgraduale Weiterbildungsstudiengänge zum Philosophischen Praktiker (Wien) und Master of Counseling (Dresden) absolviert. Neben meiner Tätigkeit in Forschung und Lehre bin ich als Systemischer Therapeut tätig. Den Transfer zwischen Wissenschaft und beruflicher Praxis halte ich persönlich und professionell für essentiell, weshalb ich mich in dieser vermittelnden Rolle engagiere. In den vergangenen Jahren habe ich an der Universitätsklinik Heidelberg (Phänomenologische Psychopathologie), in der beruflichen Rehabilitation sowie in der geschlechtersensiblen Bildung und Beratung gearbeitet.
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